Geplant war der NS Pulse II 4 als Zweit-/Reservebass zu meinem Spector NS2A (1990er Korea Modell), nach wenigen Tagen ist er nun mein Erst-Bass. Warum?
Ich nutze meine Spector Bässe für klassischen, britischen Heavy Metal mit meiner Judas Priest Tribute Band 'Steel Burner', meine Aussagen beziehen sich also primär auf diesen Musikstil.
Form/Verarbeitung/Hardware:
Der von Spector bekannte curved body findet sich auch hier wieder, das Teil fühlt sich schon mal beim Umhängen gut an und ist nicht zu schwer geraten. Die Verarbeitung ist top, ich konnte ihn quasi "aus der Schachtel" spielen, Hals und Saitenlage passen, lediglich den Steg der E-Saite mußte ich um 1mm verschieben um Bundreinheit zu erlangen. Sehr angenehme Halsform und -Material, v.a. auch deshalb, weil der Hals unlackiert und aus roasted maple leaf ist, was m.E. die Spielbarkeit verbessert. EMG-Pickups muß man nicht näher erklären, zum Klang später noch mehr. Hardware/Wirbel natürlich nicht Spitzenklasse, aber für diesen Preis und im Gesamtpaket mindestens in Ordnung. Verarbeitung top, die Lackierung ist ein Traum, insbesondere in Black Cherry. Der Hals ist, im Unterschied zu meinem NS2A, geschraubt, was aber kein Nachteil ist. Bei Dunkelheit leuchtende Punkte am Hals sind auf der Bühne ein echtes Asset.
Klang:
Wie vom NS2A gewohnt, starte ich mit der Einstellung "alles voll auf" und bin im ersten Moment von der ausgeprägten Attack und dem doch etwas scharfen Klang überrascht, die Einstellmöglichkeiten ermöglichen aber ein sehr breites Klangspektrum, auf youtube gibt es genügend Videos zu den unterschiedlichsten Musikrichtungen. Da ich mit Plektrum spiele, einen eher harten Anschlag pflege und einen Halbton runterstimme, habe ich die Saiten nach dem ersten Test-Abend gleich umgerüstet auf dickere D'Addario der NYXL-Serie (- btw: sehr empfehlenswert, weil stimmstabiler), was sofort den gewünschten Effekt brachte: die "Schärfe" war deutlich reduziert, gleichzeitig blieb mir die tolle Attack erhalten, ich muß die Höhen nur mehr minimal zurücknehmen. Im Bandkontext kann sich mein NS Pulse II nun besser durchsetzen als mein alter NS2A.
Preis/Leistung: top!
Abschließend noch ein Hinweis bzgl. Transport: Aufgrund der "geknickten" Kopfplatte paßt ein Spector nicht in alle Basskoffer, oft liegt nicht der Hals, sondern die Kopfplatte auf - beim Einpacken also beachten.