Ich habe mir das Arturia Keylab Essential 61 Mk3 Black geholt, nachdem ich von den Limitierungen meines bisherigen MIDI-Kontrollers genug hatte.
Das Arturia hat eine tolle Anschlagdynamik. Natürlich nicht vergleichbar mit einem Klavier, da es keine gewichteten Tasten sind, aber man bekommt ein gutes Gefühl für die verschiedenen Velocity Stufen. Andere Keyboards in dieser Preisklasse schneiden da definitiv schlechter ab. Der Formfaktor des Keyboards ist toll. Kein Millimeter Oberfläche wurde verschwendet, sondern mit Funktionen gefüllt. Die Materialen fühlen sich gut verarbeitet an. Außerdem kann das Arturia gewissen Performance Elemente direkt selbst übernehmen. Ein eingebauter Arpeggiator, eine Akkord- und Tonart-Hilfe, sowie ein Hold-Button ermöglichen es sich kreativ auszutoben, bevor man überhaupt in die DAW geht.
Erfreulich war auch das vorerst einfache Setup. USB-C Kabel eingesteckt, in Sekunden wurde automatisch der Treiber installiert und schon ging es los.
Das Keyboard kommt mit 2 vordefinierten Mappings für die Fader, Drehpotis und weitere Knöpfe. Ein Mapping ist für das mitgelieferte Arturia Analog Lab V und ein Mapping orientiert sich an der genutzten DAW. Im Midi Control Center (mitgelieferte Software) kann man zwischen Mackie und HUI wählen. Hier lassen sich auch bis zu 6 eigene Mappings anlegen. Man kann sich dementsprechend ziemlich austoben, wofür man das Keyboard neben Noteneingabe noch nutzen möchte. Ebenfalls konfigurierbar ist die Beleuchtung der Knöpfe und Drum-Pads.
Was mich persönlich an dem Keyboard stört sind folgende Punkte. Das Mapping im DAW Modus unterstützt in Cubase 10.5 nicht alle Funktionen zu 100%. Möglicherweise ist das durch ein Upgrade auf die aktuelle Version 12 behoben, allerdings ist das natürlich trotzdem schade, wenn man nicht unbedingt nur dafür den Aufpreis an Steinberg zahlen möchte.
Außerdem sind die Drehpotis aktuell nach ein paar Wochen immer noch sehr schwergängig. Ich kann mir vorstellen, dass sie sich mit der Zeit noch etwas lockern und einfacher zu bedienen werden, aber der relativ starke Widerstand und die dadurch resultierenden kleinen Stufen, die man softwareseitig dann hoch oder runter geht, nerven ein bisschen. Deswegen gebe ich hier bei Bedienung einen Stern Abzug.
Vom Design hätte ich persönlich mir vielleicht noch gewünscht, dass die Fader eher in der linken Hälfte neben Modwheel und Pitchbend platziert wären als ganz rechts. Somit könnte man mit einer Hand Modwheel und Fader gleichzeitig bedienen. Aber wer bin ich, das zu entscheiden.