Obwohl ich eigentlich schon genügend Trompeten besitze und spiele, war eine Adams A4 ein lang gehegter Wunsch, primär wegen der eigenwillig schönen Optik und den überaus positiven Bewertungen im Netz. Meine Wahl fiel auf die Adams A4 Gold Brass 040 Selected SL, für mich aufgrund der Daten (Bohrung Ø12mm, Schallbecher Ø140mm, Blechstärke 0.4mm) im Vergleich zu anderen A4-Modellen am besten passend.
Ich spiele in verschiedenen Bands traditionellen Jazz und Soulmusik der 60er bis 80er Jahre und habe meine A4 auch schon in jeder Formation bei mehrstündigen Gigs, aber auch im Tonstudio ausgiebig gespielt. Zunächst fällt auf, dass das Horn erstaunlich schwer und damit beim Spielen gewöhnungsbedürftig in der Hand liegt. Das Gewicht ist natürlich auch der Grund für seinen schönen, kraftvollen und warmen Ton, genau was ich wollte, aber das hat auch seinen Preis: das Horn braucht einen kräftigen und ausdauernden Bläser (also nichts für Anfänger!) und besitzt eine eigenwillige "Rasterweite" der Tonabstände, die nicht mit meinen anderen Trompeten vergleichbar ist. Wenn man die A4 aber erst einmal bezwungen hat, belohnt sie mit sehr guter Intonation und überraschend guter Ansprache im höheren Register. Lange Gigs können trotzdem ganz schön viel Kraft kosten (ich komme gerade von einem 5h Gig im Freien zurück, bei dem sich das Horn natürlich auch aufgrund seines vielen Metalls Umgebungstemperatur-sensibel zeigte, was sich aber mit gutem Gehör über den Hauptstimmzug leicht ausgleichen lässt).
Die Ventile laufen mittlerweile super (das 2. Ventil hakelte zu Beginn ein bisschen, aber regelmäßiges Reinigen und Ölen half). Bzgl. der einen Wasserklappe am Hauptstimmzug war ich anfänglich skeptisch, ob sich nicht auch Kondenswasser im 3. Ventil sammelt, aber die Praxis hat gezeigt, dass eben das nicht passiert. Der Schallbecher aus Goldmessing ist bei weitem nicht so rötlich wie auf dem Thomann-Foto, sondern sieht einfach nur toll aus, der mitgelieferte Adams Slidestopper ist sinnvoll und die Optik gefällt nicht nur mir ausnehmend gut, sondern fällt auch meinen Mitmusikern und dem Publikum deutlich positiv auf.
Alles in Allem ein tolles und optisch sehr ansprechendes Instrument, mit dem man sich aber wirklich auseinandersetzen muss, bevor es den Bläser mit einem schönen Ton belohnt.