Hier die Details zur ersten Lieferung:
Der Grund, warum ich sie retourniert hatte war, dass der Kopfhörer und das extra erworbene Lederearpad Qualitätsmängel hatten und ich darum nicht mehr sicher stellen konnte, dass bei den Kopfhörern selbst nicht auch Mängel bei der Qualitätskontrolle unbemerkt geblieben sind. Hier der alte Text:
Mangelhafte Verarbeitung
An den ab Werk montierten Standard-Polstern befinden sich sichtbar unsaubere Klebereste. Dies deutet auf eine mangelhafte Endkontrolle beim Hersteller hin und ist bei einem Flaggschiff-Produkt dieser Preisklasse nicht hinnehmbar.
Jetzt, nach der unkomplizierten Zusendung eines zweiten Paares, würde ich das alles ganz anders bewerten. Darum habe ich mir ein bisschen Zeit genommen, um alles sacken zu lassen und dann passend zu formulieren:
Ich habe den Meze Empyrean II gekauft, weil ich nach dem ultimativen analogen Gefühl gesucht habe, und ich kann jetzt sagen: Die Investition hat sich absolut gelohnt. Klar ist der Preis hoch, aber dieser Kopfhörer liefert etwas, das weit über reine technische Daten hinausgeht. Ich habe gemerkt, dass digitale DACs und Verstärker allgemein zwar einen glasklaren Sound liefern und technisch perfekt sind, aber wie diese Green-Screen-Filme wirken – alles Effektschlacht und Fastfood.
Der Meze ist wie meine analoge Kamera. Er liefert einen Sound, der warm, dicht und flüssig ist. Stimmen sind unglaublich intim und fühlen sich echt an. Der Bass hat dieses "Umami" – er summt und vibriert wie zäher Honig, anstatt zu knallen. Was man wissen muss: Um diesen emotionalen Schmelz zu bekommen, braucht der Meze hohen Strom und die richtigen Partner. Er skaliert phänomenal mit meinen Röhren-DACs. Der Irrglaube der 32 Ohm Impedanz ist hier fatal, denn er wird zwar laut, aber er braucht die Kontrolle des TA-32, um seine volle, saubere Wucht zu entfalten.
Hier trennt sich die Philosophie der Fotografie:
Der Meze ist für mich das Porträt-Objektiv – er ist gemacht für emotionale Nähe, Textur und die Fokussierung auf die Person (die Stimme). Seine Stärke liegt im Eintauchen in den Flow von Lana Del Rey oder in die Intimität eines Jazz-Trios. Er ist nicht für riesige Orchesterkonzerte oder schnelle Sportfotografie gedacht (das ist das Feld des Arya).
Der Arya Organic hingegen ist das Weitwinkel-Objektiv – er ist für die Bühne, die Komplexität und den Dynamik-Umschlag eines Hans-Zimmer-Soundtracks oder die schnelle Elektronische Musik gedacht.
Der Kern meiner Philosophie liegt daher in der Fusion von Tube-Power und R2R-Textur. Ich nutze die dedizierte Endstufe (xDuoo TA-32) mit audiophilen Röhren (KR Audio/Telefunken), um das reine analoge Signal meines Shanling R2R DACs über symmetrische XLR-Kabel zu verstärken, wodurch die internen Chip-DACs (ROHM/AKM) umgangen werden, um maximale Klangwärme, Kontrolle und die höchste Detailauflösung für meine Meze und Arya zu erzielen. Ich habe mir nicht nur einen Kopfhörer gekauft – ich habe zwei perfekte Kameras für zwei komplett unterschiedliche emotionale Stile geschaffen.
